Mittwoch, 17. Dezember 2014

Die Hinrunde der C-Mädchen

Am letzten Sonntag ließ unser Team die Hinrunde, bei ihrer Weihnachstfeier, ausklingen. Erst wurde beim Bowling eine ruhige Kugel geschoben und danach bei Speis und Trank entspannt. Jede Spielerin bekam dann noch, von unserem Bero-Weihnachtsmann Bernhard, ein blaues, langärmliges Shirt geschenkt - bestens geeignet für die kühleren Trainings- und Spieltage. Während den Feiertagen und dem Jahreswechsel können unsere Mädchen auf eine, sportlich sehr beeindruckende erste Saisonhälfte zurückblicken.

Zwar konnten wir im Pokalwettbewerb, nach einem Unentschieden im Spiel, leider nicht die nächste Runde erreichen, dafür aber stehen unsere Berolinas, in der Liga, auf dem ersten Tabellenplatz. In sieben Pflichtspielen wurden stolze 26 Treffer erzielt - elf davon bereits in Halbzeit eins. Acht Spielerinnen trugen sich schon in die Torschützinnenliste ein. Gemeinsam mit den Vorlagengeberinnen und allen anderen Spielerinnen, den Betreuern/innen, Zuschauern, nebst Trainer, konnte also schon oft gejubelt werden. Durchaus öfters als vielleicht gedacht - schliesslich hatte das C-Team, der letzten Saison, in zehn Pflichspielen 14 Tore erzielt, und zudem waren Leyla und Ann-Kathrin (zusammen 8 Treffer) altersbedingt nicht mehr dabei. Insofern dürfte diese hohe Torausbeute als eher unerwartet erachtet werden. Als gehandelter Favorit wird es, in den Rückrundenspielen, aber auch gewiss nicht leichter. Somit sollte jedem kommenden Treffer die dementsprechend gleiche Freude und Anerkennung gelten.


Die hingegen jetzt schon größere Anerkennung gilt der gesamten Defensivleistung unserer Berolinas. Ohne die ehemalige C-Torhüterin Amra und somit ohne eine gelernte Spielerin zwischen den Pfosten, zudem angesichts der Bilanz der vergangenen Saison (30 Gegentore in zehn Spielen), rechneten vermutlich wohl auch die Optimistischsten mit mehr gegnerischen Treffern. In bisher neuneinhalb Spielstunden, auf großem Feld mit großen Toren, ließen unsere Mädchen lediglich vier Gegentore zu. Besonders für diese beeindruckende Entwicklung zeichnen sich die Fortschritte der Spielerinnen, im individual-, gruppen- und mannschaftstaktischen Verhalten aus. Gepaart mit einem körperbetonten Zweikampfverhalten und der konsequenten Arbeit gegen den Ball blieben, in etlichen Spielminuten, unsere "Aushilfstorhüterinnen" nahezu beschäftigungslos. Um an die Erfolge der Hinrunde anzuknüpfen gilt es an dieser Spielweise festhalten bzw. diese immer wieder aufs Neue gemeinsam umzusetzen. Schliesslich ist, selbst mit dem Blick durch die blau-weiße Brille, nicht verborgen geblieben, dass unser Team, im Durchschnitt, in den technischen Fertigkeiten und den Ausdauer- u. Schnelligkeitswerten (noch!) ein eher mittleres Niveau aufweist. Dass allein diese Fähigkeiten, im Fussball, der Schlüssel für den Erfolg sind konnten unsere Mädchen, mit ihrer mannschaftlich geschlossenen und leidenschaftlichen Spielweise, deutlich widerlegen.

Alle 18 C-Mädchen haben bisher einen/ihren Teil dazu beigetragen. Wir sind sehr stolz auf Euch!
Ama, Amatu, Antonia, Clara, Dora, Edda, Elsa F., Elsa B., Emily, Hannah, Jona, Joyce, Lia, Luca, Mare, Nikita, Nora und Ronja

Das gesamte C-Mädchen-Team wünscht allen Spielern/innen, Trainern/innen, Betreuern/innen, Helfern/innen, Eltern, anderen Verwandten, Vorstandsmitgliedern, Sponsoren, Freunden und Fans von Berolina Mitte ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, und einen glückliches und erfolreiches Jahr 2015!

Montag, 1. Dezember 2014

Zehn Berolinas erringen Auswärtssieg in Friedrichshagen

Zu Wochenbeginn schien es noch so, dass wir einige unserer 18 Spielerinnen, da maximal 15 zum Einsatz kommen dürfen, nicht für das Spiel in Friedrichshagen nominieren könnten. Doch dann kam alles ganz anders. Die ersten Zwei meldeten sich am Donnerstag ab. Im Laufe des Freitags kamen weitere drei dazu. In der Nacht zum Samstag, dem Spieltag, ging Absage Nummer sechs ein. Die Hoffnung auf die verbleibenen Zwölf zerschlug sich dann vor Ort, denn weitere Zwei mussten ihren Einsatz, wie der Großteil der Anderen, leider aus gesundheitlichen Gründen, absagen.

So saßen nun zehn Bero-Mädchen, nach einer weiten, langen und teils nicht ganz stressfreien Anreise, in der Kabine, im fernen Friedrichshagen. Wohl wissend, dass draussen ein eiskalter Wind weht und die Erfolgschance, für das wichtigste Spiel der Hinrunde, deutlich gesunken war. Der Tabellenstand brachte es mit sich, dass der Friedrichshagener SV, durch einen Sieg, uns von Platz zwei verdrängen konnte, und es nun vermutlich auch erst recht wollte. Ein Unentschieden sicherte uns den zweiten Platz. Dann mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung, auf den FSV, und einem Zwei Punkte-Rückstand, auf den SV Adler, der bereits vorgelegt hatte.

Die letzte schicksalshafte Nachricht war der Fitnesszustand von Jona, der "nur noch" einen Einsatz im Tor möglich machte. Abgesehen von der Unterzahl fanden sich alle Anderen auf eher gewohnten Positionen wieder. Die Frage, ob das Team von Friedrichshagen auch zu zehnt spielen würde, wurde mit einem wettbewerbsüblichen Nein beantwortet. Somit hatte sich endgültig, die zahlenmäßige, aber auch die psychologische Ausgangslage, zumindest etwas, verändert. Einen "Favoriten-Druck", der auch mal eine gewisse spielerische Verkrampfung auslösen kann, hatten nun, wenn dann nur die Gastgeberinnen. Ebenso eine "Lässigkeit", die auch mal Konzentrations- und Motivationsschwankungen zur Folge haben kann, verbreitete sich nun, wenn dann nur, in den Reihen des FSV´s. Unser Vorhaben war nun, so simpel, wie bei unseren F-Mädchen - denen ich, an dieser Stelle, zu Ihren tollen Spielen gegen Jungen, gratulieren möchte! - aus jedem abgewehrten Schuss, abgefangenen Angriff, gewonnenen Zweikampf, erfolgreichen Pass, raumgewinnenden Dribbling und Torschuss neue bzw. mehr Motivation zu schöpfen. Mit leicht veränderter Ausrichtung und einem kollektiven Willen, viele Meter für jede Andere mitzulaufen, gingen wir, auf dem knochenharten Kunstrasenplatz, in das Spiel. Wer dann mit einem Bero-Team gerechnet hatte, das, ab der ersten Spielminute, in die eigene Hälfte gedrückt wird, rieb sich verwundert die Kältetränen aus den Augen. Immer wieder wurde der Ball, durch unsere Defensivreihe, geklärt, aber auch, schon im Mittelfeld, abgefangen, um dann eigene Offensivaktionen einzuleiten. Dabei zeichneten sich unsere Spielerinnen immer wieder durch trickreiche Ballbehandlung und Dribblings aus, denen die Friedrichshagenerinnen, in etlichen Situationen, nicht gewachsen waren. Ein Paradebeispiel dafür, dass diese Fähigkeit keine "Ego"-Bezeichnung verdient hat, sondern ebenso, wie das Kombinationsspiel zum Fussballsport dazu gehört. Ausschlaggebend für eine beeindruckende erste Hälfte, die wir sogar etwas mehr bestimmten, war unsere aufmerksame und konsequente Abwehrleistung. Die Gastgeberinnen kamen lediglich zu einer echten Torchance und einem Eckball. Für Jemanden, der nicht dabei war, vielleicht kaum vorstellbar. Unsere Gelegenheiten beschränkten sich auf einige Distanzschüsse, denen es an Stärke fehlte. Nach den weiten Laufwegen waren natürlich Kraft und Konzentration zumeist schon aufgebraucht. Schiedsrichter Michael West schien indes wie festgefroren und pfiff, nahezu die gesamte, sehr fair geführte, Partie, vom Mittelkreis aus. Dadurch erschienen, auch unseren Spielerinnnen, aufgrund der Entfernung und des Blickwinkels, etliche Abseits-/Nichtabseits-, Aus-/Drin- und Ecke-/Abstoss- Entscheidungen relativ "unkontrolliert". Zudem waren wohl, im Aufenthaltsradius, auch Blick-, Pass- und Laufrichtungen verdeckt. Es war aber auch wirklich richtig kalt. Als Trainer war man jedenfalls, schon allein aufgrund des mitreissenden Spiels, immer in Bewegung.

Nach den ersten 35 Minuten war das Selbstvertrauen unseres Teams angewachsen und unsere Mädchen hatten das oft zitierte "Blut geleckt". Mit Volldampf ging es in Hälfte zwei, in deren Anfangsphase unsere Gegnerinnen mehr mit sich und ihrer bisher relativ wirkungslosen Spielanlage beschäftigt schienen. Nach einer unseren vielen Balleroberungen im Mittelfeld, und einem darauf folgenden Angriff, über die halbrechte Seite, schoss Elsa, etwas stärker als vorher, auf das Tor, und zwang somit die Torhüterin zu einer Parade, bei der diese den Ball, im Fallen, nur ablenken konnte. An dieser Stelle tauchte, wie aus dem Nichts, Clara auf und staubte, zum umjubelten Führungstreffer, ab. Trotz Minusgraden ein echer Gänsehautmoment. Dieses Tor beflügelte natürlich unsere Spielerinnen, die drei Punkte nun mit nach Mitte zu nehmen. Somit warteten die Friedrichshagenerinnen vergeblich darauf, dass die Kräfte unserer Berolinas nachlassen würden. Je näher es dem Abpfiff entgegen ging desto nervenaufreibenden wurde es - zumindest an der Seitenlinie. Zwar aggierten wir, bei Angriffen des Gegners, weiterhin souverän, allerdings liefen, bei eigenem Ballbesitz, unnötig viele Spielerinnen mit nach Vorne. Dem Willen ein zweites Tor zu erzielen stand hierbei dem Risiko des Ausgleichstreffers gegenüber, besonders angesichts der Unterzahl. Mehr als gewinnen ging ja nicht. Aber vermutlich haben unsere Mädchen solch eine Situation, bei der es primär darum geht das Spiel clever und gut sortiert zu Ende zu bringen, noch nicht erlebt. Vielleicht war es auch etwas der Aufregung zu viel, denn unsere Berolinas liessen nichts mehr anbrennen, und errangen, durch eine überragende siebzigminütige Energieleistung, den Auswärtssieg, und damit die wohl wertvollsten drei Punkte der Hinrunde. Solch ein Unterzahlspiel wünscht man Keinem, aber, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, wird sich unser Team, bestimmt noch sehr lange, mit viel Freude, daran erinnern. Wo auch immer Ihr unseren zehn Heldinnen begegnet, gratuliert Ihnen aus vollem Fussballherzen, oder klopft Ihnen ruhig auf beide Schultern!


Heldinnen: Clara, Jona,Hannah, Elsa, Amatu, Joyce, Mare, Antonia, Luca, Nikita
 Friedrichshagener SV vs. SV BW Berolina Mitte    0:1 (0:0) 0:1 Clara (38.)