Mittwoch, 7. Januar 2015

Beim ersten Hallenturnier knapp am Podest vorbei


Fast vier Wochen ruhte der Ball bei unseren C-Mädchen. Noch vor der ersten Übungseinheit, im neuen Jahr, und ohne jegliches Training, in der Halle, spielten wir, am letzten Feriensonntag, unser erstes Turnier. Der SV Adler hatte zum Winter-Cup, in die Schöneberger Sporthalle, eingeladen. Das Teilnehmerfeld, in zwei Vierer-Gruppen, bestand aus zwei Teams des Ausrichters, zwei Vertretungen von Hertha Zehlendorf, und den Mannschaften von FC Internationale, Türkiyemspor, SV Blau Gelb und unseren Berolinas.

In der Gruppe B stand uns, gleich im ersten Spiel, das Team 1 von Hertha Zehlendorf gegenüber. Der aktuelle Verbandsliga-Tabellenführer und Favorit auf die Meisterschaft hatte, in diesem Team, ihre Berliner Auswahlspielerinnen aufgestellt. Trotz dieser relativ eindeutigen sportlichen Vorzeichen konnten unsere Mädchen das Spiel ausgeglichen gestalten. Natürlich war allen anzumerken, dass es einiger Gewöhnungszeit bedurfte, sich auf die Bedingungen einzustellen. Mit etwas Glück hätten wir sogar, in den ersten fünf, der zehn Spielminuten, in Führung gehen können. Der eigene Plan, mehr aus einer geordneten Defensive zu aggieren, schien, durch den gleich verteilten Ballbesitz, nahezu aufgehoben. Etwas zu weit aufgerückt konterten uns die Zehlendorferinnen dann, kurz vor Schluss, zweimal abgeklärt aus. Bei konsequenterer Rückwärtsbewegung hätten vielleicht sogar die Gegentore noch verhindert werden können. Einige Minuten, um in das Spiel zu finden, benötigen allerdings auch nicht wenige Fussballspieler/innen. Die sachlich kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema ist ebenso ein Bestandteil der persönlichen Weiterentwicklung, und bräuchte in Zukunft nicht unnötig emotionalisiert werden. Aber wie in einem "echten Team" üblich gilt dies für beide Seiten.
Im zweiten Gruppenspiel trafen wir auf Türkiyemspor, einen weiteren Verbandsligisten und unseren Gegner aus dem Pokalwettbewerb. Um nach der Gruppenphase nicht nur in der Trostrunde zu landen musste nun mindestens ein Unentschieden erreicht werden. In einer umkämpften Partie, in der die Eingewöhnungsphase unserer Mädchen um Grossteil abgeschlossen war, bewies unser Team, trotz  grosse Moral, als es die zwischenzeitlichen Rückstände jeweils ausglich, und sogar ein drittes Tor, zum Selbstvertrauen steigernden Sieg, erzielen konnte.
Im letzten Gruppenspiel demonstrierten unsere Berolinas ihre gesamten Stärken, und brannten, gegen das Team 2 vom SV Adler, ein wahres Hallen-Feuerwerk ab. Schon nach drei Minuten stand es 3:0. Die, eigentlich zum Konterspiel angelegte, Rauten-Formation wurde neu interpretiert und extrem hochstehend gepresst. Damit schien der Gegner ziemlich überfordert und hatte, bis auf den mehrfachen Anstoss, wenig Ballbesitz. Nach zehn Minuten stand es dann sogar 7:0, und damit hatten unseren Mitte-Mädchen den höchsten Sieg des gesamten Turniers erzielt. Dadurch war auch der zweite Platz in der Gruppe und das Turnier-Halbfinale gesichert.
Im diesem ging es dann gegen, den Erstplatzierten der Gruppe A, das Team 2 von Hertha Zehlendorf. Auch in dieser Begegnung standen uns weitere talentierte Spielerinnen, aus dem Südwesten Berlins, gegenüber. Wieder konnten wir die Partie ausgeglichen gestalten, und wieder gelang es uns eine gegnerische Führung auszugleichen. Beide Teams konnten, im weiteren Spielverlauf, ihre wenigen Chancen, auf einen zweiten, erfolgsentscheidenen Treffer, nicht nutzen. Somit musste dann das Neunmeterschiessen die Entscheidung bringen, in dem wir uns dann leider nicht durchsetzen konnten. Sowohl den Schützinnen und Torhüterinnen, aber auch den Spielerinnen, die nicht zum Schuss antreten konnten, fiel es, angesichts der Kulisse und diesen ungewohnten Momenten, voller Spannung und größerer Nervosität, nachvollziehbar nicht leicht damit umzugehen.
Das Spiel um Platz drei, gegen den SV Adler 1, verlief dann nahezu identisch, wie das Halbfinale. Ein weiteres Mal bewiesen unsere Spielerinnen ihre mentalen Stärken, während der Ball rollte, und glichen den 0:1 Rückstand aus. Und auch diese Begegnung hätte ein Team, in der normalen Spielzeit, für sich entscheiden können. Dies gelang keinem von Beiden, und somit musste ein weiteres Schiessen vom Punkt zum Ergebnis führen. Wohlmöglich auch unter dem Einfluss des Ausgangs des ersten Entscheidungsschiessens war es nun noch etwas nervenaufreibender und damit noch schwieriger zum Shoot-out anzutreten. Wenngleich auch ein Versuch der Lichtenraderinnen nicht das Ziel fand, schien das Glück nicht auf unserer Seite.



Cool: Stephan, Nicki, Luca, Clara, Edda, Amatu, Joyce, Mare, Jona.






























Der oftmals als undankbar bezeichnete vierte Platz, war an diesem Tag, ein wirklich achtbares und gutes Ergebnis. Letztlich blieben wir, nach der Auftaktniederlage, gegen den späteren Turniersieger, die zudem im Vergleich niedrigste, im weiteren Turnierverlauf, im Spiel unbezwungen. Darüberhinaus konnten wir in vielen Szenen, mit unserer koordinierten Spielweise gegen den Ball, den individuellen technischen Fertigkeiten und insgesamt 12 erzielten Toren, einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Vor allem angesichts der fehlenden Vorbereitung war dies, in dieser Form, so nicht unbedingt zu erwarten. In das "Team des Turniers" (8 Spielerinnen) wurden, mit Amatu und Edda, sogar zwei Berolinas gewählt. Letztlich ein gelungener, lediglich etwas glückloser, Auftritt, der Lust auf die weiteren Hallenturniere gemacht hat. Wobei das Spiel unter dem Hallendach nicht mit dem Spiel auf dem Grossfeld, und den damit möglicherweise verbundenen Erwartungen, verglichen werden sollte.

GS    SV BW Berolina Mitte vs. Hertha Zehlendorf I   0:2
GS    SV BW Berolina Mitte vs. Türkiyemspor            3:2
GS    SV BW Berolina Mitte vs SV Adler II                 7:0
HF    SV BW Berolina Mitte vs. Hertha Zehlendorf      1:1, 2:4 n.N.
KF    SV BW Berolina Mitte vs. SV Adler I                  1:1, 3:4 n.N.