Dienstag, 9. September 2014

Unglückliches Aus im Pokal


Nach spannenden 70 Minuten und einem nervenaufreibenden Elfmeterschiessen konnte, am vergangenen Samstag, das Team von Türkiyemspor, das Kräftemessen, im Berliner C-Mädchen Pokalwettbewerb, glücklich für sich entscheiden.
Spätestens kurz vor dem Anstoss, bei sommerlicher Hitze, auf dem großen Sportplatz in der Blücherstraße, war klar, dass es ein buchstäbliches Kräftemessen werden würde. Dafür sahen unsere Vorzeichen, angesichts von sechs fehlenden Mädchen, und zwölf Aktiven, von denen einige, durch kleinere Wehwehchen, oder größere Schmerzen, gehandicapt waren, alles andere als rosig aus. Hingegen konnten unsere Gastgeberinnen, die in dieser Saison, als Aufsteiger, in der Verbandsliga spielen, zumindest quantitativ mehr aufbieten.
In Anbetracht der zwangsläufigen Umstellungen fand unser Team aber erstaunlich solide in die Partie. Nach einigen guten Aktionen unsererseits, leider noch ohne einen erfolgsversprechenden Abschluss, kam auch Türkiyemspor immer besser ins Spiel. Mitte der ersten Hälfte hatte sich, unter dem Einfluss der schwierigen Bedingungen, ein munterer Schlagabtausch entwickelt. Beide Teams konnten jeweils einen Pfostentreffer verbuchen. Nachdem der erste große Aufwand unserer Mädchen seine Spuren hinterlassen hatte, aber die Belastungen nicht weiter verteilt werden konnten, erzielte die Heimmannschaft, nach einer Doppelchance, bei der leider der zweite Versuch nicht mehr aufmerksam genug und konsequent verteidigt werden konnte, das Tor zum 1:0. Bis zur Halbzeitpause tauchten unsere Berolinas immer wieder gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf. Nur für einen guten Schuss, oder ein päzises Zuspiel reichte es noch nicht.
Kaum wollten unsere Mädchen, in der Pause, lohneswert regenieren, da ertönte auch schon der Pfiff, des souverän leitenden Schiedsrichters Albert Klaus, zur zweiten Hälfte. Bei unverändert hohen Temperaturen konnte man dem Wasser, in den, am Spielfeldrand stehenden, Eimern beim Verdunsten förmlich zusehen. Auch das Spielfeld schien sich, während der Pause, durch die Hitze, weiter ausgedehnt zu haben. Somit hätte es nicht überrascht, wenn unsere Mädchen diesen physischen Herausforderungen nicht mehr gewachsen gewesen wären. Entgegen dieser Annahme, rieben sich die Zuschauer und Verantwortlichen verwundert das Flimmern aus den Augen, und sahen ein aufopferungsvoll kämpfendes Bero-Team. Unseren Mädchen gelang es das Spiel immer deutlicher zu bestimmen, und etliche Angriffe, auf das gegnerische Tor, einzuleiten. Nach langen Sprints und Dribblings, in den gegnerischen Strafraum, fehlte unseren Spielerinnen, in diesen Situationen, absolut nachvollziehbar, die Kraft und Konzentration, für einen erfolgsversprechenden Abschluss, oder einen übersichtlichen Pass. Unsere Mannschaft liess sich aber auch davon nicht entmutigen, und machte weiterhin das Spiel. In der Defensive wurde gemeinsam agiert, und den Gegnerinnen keine echte Chance mehr gelassen. Schliesslich gelang es dann Elsa F. einen unserer Angriffe zum umjubelten und hochverdienten Ausgleich zu nutzen. Nun spürte man, trotz Wärme und Windstille, die berühmte Gänsehaut, da wir das Momentum
nun klar auf unserer Seite hatten. Noch einmal mobilisierten unsere Spielerinnen Ihre letzten Reserven und beeindruckten mit tollem Spirit und vorbildlicher Moral. Selbst aus der Defensivreihe wurde mutig nach Vorne gedribbelt. Einige gute Situationen, für einen zweiten und wahrscheinlich entscheidenen Treffer, boten sich uns dann noch - allein die restlos aufgebrauchten Kräfte liessen es nicht zu.
Auch das anschliessende Elfmeterschiessen stand unter dem großen Einfluss der hohen Belastungen. Beide Teams hatten sich, anstatt am Mittelkreis zu stehen, total entkräftet, in direkter Nähe zum Elfmeterpunkt, hinsetzen müssen. Auf beiden Seiten gelang es folglich nicht jeder Spielerin nochmal Konzentration und Körperspannung, für das Entscheidungsschiessen, aufzubauen, bzw. die nachvollziehbare Nervosität zu beherrschen. Dieser Eindruck war allerdings bei Allen, auch denen die nicht geschossen haben, zu erkennen. Letztlich hatte Türkiyemspor, nach jeweils sechs Schützinnen, ein Mal mehr den Ball ins Tor befördert, und verliess somit den Platz als glücklicherer Sieger.
Schade, dass unsere Mädchen für ihren immensen Einsatz, ihren großen Willen und ihre unerschütterliche Leidenschaft nicht mit dem Weiterkomen belohnt wurden. Über die gesamte Spielzeit gesehen waren wir das aktivere Team, mit deutlich mehr Spielanteilen und Offensivaktionen. Eltern, Betreuer und Trainer sind stolz auf Euch! Unter anderen Umständen hätte diese Partie vermutlich einen positiveren, aber, ob Sieg oder Niederlage, vor allem einen kräfteschonenderen Verlauf nehmen können. Ein ganz großes Kompliment geht deshalb an unsere tapferen Zwölf, die bis an Ihre Schmerzgrenzen, ja sogar darüber hinaus, gegangen sind!


 
Team: Amatu, Elsa F., Emily, Hannah, Jona, Joyce, Lia, Luca, Mare, Nikita, Nora, Ronja
 
Türkiyemspor - SV BW Berolina Mitte    5:4 n.E. 1:1 (1:0)
 
1:0 Tspor (21.) / 1:1 Elsa F. (59.)
1:1 Joyce (Pfosten), 1:1 Tspor (Pfosten), 1:1 Luca (gehalten), 2:1 Tspor, 2:2 Jona, 3:2 Tspor, 3:3 Elsa F., 3:3 Tspor (gehalten), 3:4 Amatu, 4:4 Tspor, 4:4 Nikita (gehalten), 5:4 Tspor

Stephan Marx
Trainer C-Juniorinnen

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